Der “Busby Berkeley” ist eine der möglichen Group Openings der Impro-Langform “Harold”. Es ist inspiriert durch die Ästhetik der Symetrie von Filmen Berkeleys. Busby Berkeley ist ein Regisseur und Choreograph der 30er und 40er Jahre. Besonders bekannt wurde er durch seine geometrischen Tanzchoreographien, die er mittels rechtwinkliger Kamerawinkel auch filmisch sehr beeindruckend umsetzte.
Busby Berkeley und die Ästhetik der Symetrie
Es dreht sich dabei wirklich alles um Symetrie. Die Symetrie kann radial oder axial sein, gern auch in sehr komplexe Formen abwandelt. Es ist eine der möglichen Group Openings des Harold. Symetrie ist relativ einfach umzusetzen. Ihr sucht euch genau eine Person und spiegelt diese. Ein Augenkontakt zur Bestätigung reicht aus. Im Ideal führt keiner von euch. Für die Improbühne bietet sich eher eine in der Bühnenmitte gespiegelte Variante an, denn so viele Mitspieler sind ja meist nicht da. Schön ist es, die Wege des direkten Gegenüber zu spiegeln. Werden diese Lauf- bzw. Tanzwege möglichst lang (also diagonal) gesetzt, entsteht für den Zuschauer ein wundervolles Bühnenbild. Und findet ihr Kreise als Gruppe, dann nutzt sie ebenfalls. Der Busby Berkeley eignet sich vielleicht sogar noch besser für die Group Games als für das Opening. Dabei kann aus einem Sweep heraus der Beginn einer solchen Formation entstehen. Vielleicht gibt es durch den Musiker den passenden Impuls, das jetzt diese Form entstehen kann.
Susan Messing Podcast über den Busby Berkeley
Die wundervolle Susan Messing spricht in diesem Podcast unter anderem vom Busby Berkeley und wie toll das immer aussieht. Ich hatte einen Workshop bei ihr mit 50! anderen Improvisern und wir haben genau das gemacht. Es war episch. Im Podcast beginnt es in etwa bei Minute 5, es lohnt sich aber alles zu hören
IRC Podcast 2010-04-05 with Kevin Mullaney and Susan Messing
https://ircpodcast.com/irc-podcast-2010-04-05-susan-messingChoreographien in the wild
Hier ein Opening von Exit 16 mit einer Busby Berkeley Choreographie:
Da wir auf der Bühne ja selten eine Kamera von oben haben, bieten sich diese nach vorn auffächernden Figuren sehr an. Dabei kann sowohl geschritten wie auch getanzt werden. Alles sollte sich zu einem großen Finalbild zusammensetzen.
Übrigens im Film “The Big Lebowski” sind deutlich Anleihen an Busby Berkeley sichtbar. Sowohl im Vorspann wie auch in der Drogenrausch-Traumsequenz des Dude werden dieses symetrischen Tanzfiguren und glamourösen Kostüme zitiert.