Gilt ein Gesetz, was für Drehbücher gilt auch für (wahrhaftige) Impro-Szenen? Ich denke gerade über dieses Drehbuch-Gesetz nach: “Nur eine außergewöhnliche Kraft pro Geschichte.” Die mit dem wohlklingenden Namen “Double Mumbo-Jumbo” (Doppelter Hokuspokus) beschriebene Regel von Blake Snyder findet ihr in seinem wundervollen Buch “Save the cat”.
Kommen Alien in der Geschichte vor, sollten sie nicht noch zu Vampiren werden und ausserirdisch und untot sein. Nun sind manche Genre prädestiniert dafür, mehr als einen magischen Moment zu haben. Vor allem Superhero-Geschichten haben oft neben dem Held den Antagonisten – beide mit Kräften ausgestattet, die übernatürliches bewirken. Aber auch hier ist es möglich, das zu bündeln und wir sollten es tun. So kann der gleiche Auslöser für die Verwandlung der Widersacher verantwortlich sein. Denn als Basis einen Parameter der Realität verändern nimmt das Publikum gern an, kommt ein Zweiter irgendwann hinzu, leidet die komplette Glaubwürdigkeit. Denn wer garantiert, das nicht noch ein drittes magisches Event kommt und nochmals alles umwirft.
Da ist sicher einiges dran. Nun kommt die Frage: was wenn wir nicht wahrhaftig spielen wollen? Und die Antwort ist: die emotionale Bindung des Publikums zur Story ist dann schwerer hinzubekommen. Ihr nehmt euch also damit Freiheitsgrade, eine Hach-Geschichte zu kreieren. Trotzdem kann es natürlich großer Spaß sein, solchen Trash oder Genremix zu spielen. Wenn es nicht um die Geschichte geht, dann zeigt spannende Charaktere in dem abstrusen Setting und gebt Gas. Deshalb gilt eigentlich nur: bewusst entscheiden und dann der Entscheidung folgen.