Aktuell gibt es nur 3 Duo-Shows pro Woche, und die sind absolut herausragend. Am Chicago iO sind fast alle Shows mit relativ vielen Spielern bestückt – Harold-Teams bestehen aus 8-14 Improvisateuren oder der Armando mit wechselndem Cast passiert nicht unter 10 Spielern, den Bühnenzeit ist dort mit dem riesigen Spielerpotential Chicagos kostbar.
TJ & Dave
TJ Jagodowski and David Pasquesi sind inzwischen weit über die Grenzen Chicagos bekannt. Die beiden gehen ohne Vorgabe auf die Bühne, nehmen Augenkontakt mit sich und dem Publikum auf und mit den Worten “Trust us, this is all made up”. Licht blendet auf schwarz und die Position der beiden auf der Bühne ist ihre Inspiration. Danach folgt ein Schritt für Schritt Aufbau einer facettenreichen Geschichte. Beide spielen in den Szenen mit mehreren Charakteren gleichzeitig. Die Bühne sehen sie als Raum wie er ist und scheuen sich nicht davor, auch mit dem Rücken zum Publikum zu spielen, wenn es die Platzierung verlangt. Jedes eingefügte Detail ist wichtig für die Story, es entsteht nach knapp 60 Minuten eine so reiche und spannende Welt, die das Wort Mindblowing angemessen erscheinen lässt. Zahlreiche Auszeichnungen als beste Improshow Chicagos sprechen für sich.
Blessing
Bei Blessing haben sich die beiden Improv-Stars Susan Messing und Blaine Swen zusammengetan. Susan als eine der Founder des Annoyance Theater ist eine Legende in Chicago, ebenso wie Blaine, dem Gründer und herausragendem Akteur der Improvised Shakespeare Company (siehe Rezension). Die beiden lassen sich ein Wort vom Publikum geben und spielen dann mehrere Storylines ineinander verschachtelt. Beide sind sehr energetische Spieler und wirbeln 30 Minuten herum.
Dummy
Dummy sind Colleen Doyle und Jason Shotts, die auch privat ein Paar sind. Beide spielen in Harold-Teams am Chicago iO und sind als Duo-Urlaubsvertretung für TJ & Dave gestartet – und das so spektakulär, das sie eine eigene wöchentliche Show bekamen. Die beiden holen sich am interaktivsten ihre Vorgabe und interviewen dazu einen Zuschauer. Sehr charmant fragen sie nach Erlebnissen, Lebensumständen und spannenden Details. Diese fließen dann direkt in die Geschichte ein, die die beiden mit viel Ruhe auf der Bühne entwickeln. Colleen und Jason wechseln dabei auch Charaktere, bleiben aber immer fokussiert auf die Haupthelden der Geschichte. Sie sind in der Lage den Spannungsbogen stetig zu verstärken und unglaublich intensive Beziehungen zwischen den Figuren zu erschaffen.
Fazit: Alle drei sind Must Seen-Shows in Chicago, so unglaublich gut, das es schon fast nicht mehr improvisiert erscheint. Die gemeinsame Stärke liegt im sich Zeit nehmen um die Geschichten präzise und intensiv aufzubauen.