Dogville – dieser meisterhafte und eigenwillige Film von Lars von Trier bietet eine Kulisse, die improgeeignet und ebenso alleinstehend ist. Auf Initiative von unserem Musiker Dirk Geier ergab eine tolle Format-Zusammenarbeit von den Improbanden und Improvisionären.
Das Design für die Show
Beim Design – wie oben zu sehen – orientierte ich mich am Film. Der Kern des Formats – die auf dem Boden gezeichnete Stadt wurde das Hauptmotiv. Die verwendeten Fonts sind wie beim Filmplakat Glaser Stencil und Trebuchet. Und damit animierte ich diesen Trailer mit der Musik von Dirk, der auch für Dornroses Rache verantwortlich ist.
Das Dogville-Format
Entwickelt wurde das Dogville improvisiert Format von Rod Ben Zev aus Amsterdam. Wir haben das Format weiterentwickelt und für uns angepasst. Basis sind mit Kreppband auf dem Boden geklebte Gebäudeumrisse, die vom Publikum definiert werden. Ebenso wird der Name des Ortes vom Publikum bestimmt. Die Spieler*innen beginnen dann auf einer Bühnenposition, die sie am meisten inspiriert. Eine Stimme aus dem Off lenkt wie im Film die Geschicke und benennt Kapitel wie auch Gedanken der Figuren. Zwischen den Szenen wird per Fokuswechsel hin- und her gewechselt. Alle Spieler*innen bleiben die gesamte Zeit auf der Bühne und handeln minimalistisch. Das ergibt ein spezielles und ungewöhnliches Bühnenbild und eine ganz eigene Grundstimmung.
Wir haben uns für Spiel in Kostümen entschieden, die trotzdem möglichst viel Variation im Character zulassen und somit relativ einfach sind. Ebenso brachte jede Spielerin und jeder Spieler ein Objekt mit (ohne das vorher den anderen zu verraten), was dann auf der Bühne benutzt wurde. Auch das sorgte für ein im Improtheater eher ungewöhnliches Setting.
Das Format folgt der klassischen Dreiakt-Struktur mit Plattform, Eskalation und Finale mit diversen Hauptheld*innen. Es entwickelt durch Langsamkeit viel Kraft, benötigt trotzdem auch energetisches und waches Spiel. Wir spielten ohne Pause bisher etwa eine Stunde jeweils, aber haben uns da nicht festgelegt – die Geschichte entscheidet.
Termin
Die nächste Chance das Format zu erleben ist am Freitag, den 24.11.2017 im Fliegenden Theater. Tickets gibt es hier. Es macht uns zusammen viel Freude, weitere gemeinsame Shows sind nicht ausgeschlossen. Trotzdem solltet ihr euch dieses theatrale und dramatische Improtheaterstück nicht entgehen lassen.
Diese wundervolle Fotos von Jens Schwidder sind bei der ersten Show in der Brotfabrik entstanden.
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