Ich, Mirko ‘macro’ Fichtner bin Grafiker, Frontend-Entwickler und Improtheater-Spieler. Ich gehöre zur Crew der c-base Raumstation und bin Gründungsmitglied der Improbanden.
Der Themenblog Impro-News.de, für den ich ja auch mitschreibe, hat ein visuelles Update bekommen. Hier schreibe ich ein wenig darüber, was so die Hauptziele bei der Neugestaltung waren.
Von innen heraus das Design zu ändern ist ja immer nicht ganz leicht. Denn es gilt ja den Blick von den vielleicht schon vorhandenen Filtern wegzubewegen und neu zu denken. Wichtig waren uns dabei auch die Feedback-Offenheit mit den bisherigen Autoren. Am Ende ist ein ganz gut nutzbarer eher minimalistischer Theme dabei herausgekommen. Denn die Inhalte sollen ja hier im Zentrum stehen.
"Impro ist immer" steht auf einem T-Shirt von mir. Und obwohl wir uns gern der Illusion hingeben, Kontrolle über unser Leben zu haben, ist doch der große Teil eher spontan. Es entsteht in der Interaktion mit anderen. Manchmal stehen wir uns selbst im weg mit Vorurteilen oder Ängsten. Wir müssen mit viel Unbekanntem klar kommen, und im idealen Fall währenddessen noch Spaß dabei haben. Es heißt ja auch die Bühne des Lebens.
Vieles ist genau das, was wir beim Improtheater erleben. Improtheater heißt ja eigentlich mit einer riesigen Anzahl von Reizen und Einflüssen eine große Anzahl von Aufgaben gleichzeitig zu erfüllen: Darstellerin, Dramaturg, Regisseurin, Musiker und vieles mehr. Das alles interessant zu meistern zu erreichen ist nicht einfach. Aber es gibt Strategien, die das einfacher und schöner machen, ganz von sich. Diese Prinzipien zu erkennen und zu trainieren bildet die Vorbereitung, die Improvista für die Bühne brauchen. Und es nützt genauso außerhalb der Bühne, denn die eigene Geisteshaltung ändert sich.
Zuhören lernen
Richtiges Zuhören ist super wichtig für die Bühne. Und im Leben. Nicht nur mit einem halben Ohr, sondern aktiv und aufmerksam der Person zuhören schafft viel besseres Verständnis. Kommunikation ist verlustbehaftet, diese Verluste zu verkleinern ist eine große Hilfe im Leben.
Im Jetzt und hier sein
Auf der Improbühne gibt es keine Zeit, über die Vergangenheit zu grübeln oder die Zukunft zu erträumen. Alles dreht sich um diesen aktuellen Moment. Der ist einzigartig. Bei Impro spielen lernen wir uns auf diesen Augenblick zu fokussieren. Und das ist ein wirklich wertvolles Tool. Und es hilft auch sehr, diesen unwiederbringlichen Moment voll zu genießen.
Akzeptieren
"Say Yes" - Sag Ja ist eine Grundregel beim Impro. Dabei meint das nicht, zu allem Ja zu sagen, sondern wahrzunehmen, das da ein Angebot gemacht wird. Dieses Angebot als etwas positives zu empfangen und dann erst zu entscheiden - das ist die Akzeptanz, das ein Angebot im raum steht. Ihr glaubt gar nicht, wieviele davon nicht gesehen und wahrgenommen werden.
Akzeptieren und etwas hinzufügen
Diese Regel wird gern "Yes And" genannt, das And steht für das hinzufügen. Die Idee dahinter ist einfach. Fügt jeder etwas hinzu, wird gemeinsam etwas errichtet, Stein für Stein. Niemand dominiert, niemand muss sich verbiegen - das Team hat zusammen etwas geschaffen. Und das verbindet und macht auch noch mehr Spaß als allein.
Laß deine Partner erstrahlen
Auf der Bühne ist dein Partner die wichtigste Person. Setze deine Kraft dafür ein, deine Partnerin so in Szene zu setzen, das sie das spürt. Dein Partner macht das selbe für dich. Und so erreicht ihr gemeinsam das bestmögliche Ergebnis.
Lasse Fehler zu und umarme sie
Fehler passieren. Und oft sind wir unsere stärksten Kritiker. Beim Impro gilt es jedoch, nicht die pragmatische Variante der Vertuschung zu wählen. Angebliche Fehler werden öffentlich gemacht und als Angebot akzeptiert. Und oft bewirkt das erstaunliches und es entsteht etwas, was den Fehler gar nicht mehr falsch erscheinen läßt. Allerdings hier sei auch gesagt: Fehler sollen nicht forciert werden. Wir geben unser bestes, das sie nicht passieren. Aber wenn, dann wird der Umgang mit ihnen leichter.
Sei mit deinen Mitmenschen verbunden
In Geschichten dreht sich alles um zwischenmenschliche Beziehungen, der Plot ist zweitrangig. Je wahrhaftiger du mit deinen Mitmenschen umgehst, desto schöner wird die Szene und intensiver das Leben.
Improtheater hat etwas ansteckendes. Viele, die das einmal probiert haben in einem Workshop, kommen mit leuchtenden Augen heraus. Denn es verändert wirklich grundlegende Einstellungen. Impro zeigt Verhaltensweisen, die vielleicht sogar unbewußt antrainiert sind, nicht unbedingt nötig sind und manchmal wirklich schöne Momente verhindern.
Das kann jeder einfach mal ausprobieren in dem sicheren Umfeld mit einer*m Trainer*in und einer kleinen Gruppe. Danach entscheidest du, wie deine neuen Abenteuer aussehen werden.
Ich wurde nach einem kleinen Beitrag für die Ausgabe November 2016 des alverde-Magazins gefragt. In der Rubrik "Neu entdecken" erschienen dann diese kurzen und von der Redaktion leicht überarbeiteten Statements.
"Nachdem ich 2009 als Zuschauer eine Impro-Theater-Vorstellung gesehen hatte, beschloss ich damit anzufangen."
"Beim Impro-Theater gibt es kein fest vorgeschriebenes Drehbuch. Das Stück entwickelt sich gemeinsam durch die Spieler."
"Ob schüchtern oder extrovertiert, jung oder alt - Impro-Theater eignet sich für alle, die gern lachen und Lust auf Spiel auf der Bühne haben."
"Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Man kreiert gemeinsam Geschichten - das hat etwas Magisches und die Zeit verfliegt einfach nur."
Schuster tragen die schlechtesten Schuhe heißt es. Bei mir ist was Wahres dran - ich kümmere mich eher selten um meine Webseite, wo meine Arbeiten zu sehen sind. Schon lange bin ich sehr froh, einfach auf den Blog umgestellt zu haben, und dank den Ironbloggern passiert da ja auch regelmäßig was.
Um aber mal dem entgegenzuwirken habe ich kurzentschlossen diese Seite gebaut: https://macrone.de/projects/. Und ja es ist nicht perfekt - Mobile könnte etwas Schliff vertragen, das durchbrowsen bei geöffneter Vorschau mach ich demnächst, das ein oder andere Feature ... ihr wisst schon.
Und es ist nur ein Teil meiner Projekte - was auch Absicht ist. Fokus statt Masse, und so gehe ich gut mit eurer und meiner Zeit um. Manches muss vielleicht eher im Spiegel der Zeit gesehen werden, anderes hat längere Haltbarkeit bewiesen. Schön finde ich alle noch. Wenn ihr Lust habt klickt gern mal rauf.
Der Flyer von mir für die Show der Improbanden zusammen mit Dornroses Rache. Am 18. November 2016 um 21:00 spielen die beiden Gruppen dieses tödliche Format in der Galerie Zeitzone, Adalbertstr. 79 in Berlin Kreuzberg. Kommt vorbei!
Da ja das "c-booc - 20 years c-base" (Autoren: Alexander 'gps2' Last, Marten 'mars' Suhr und Mirko 'macro' Fichtner) per Crowdfunding finanziert wurde, fragte mich René Gäbler, ob ich zum Ablauf und unseren Erfahrungen ein Interview geben würde. Wir trafen uns in einem Café in Pankow und sprachen sehr ausführlich über die einzelnen Aspekte. inzwischen hat René sein buch fertig (natürlich auch per Crowdfunding mitfinanziert) und es ist im BoD-Store zu erwerben.
René Gäbler ist seit 1999 als freischaffender Autor tätig. Bisher sind mehr als 5o Bücher und 300 Beiträge in Magazinen, Sammelwerken und in Internetmedien von ihm erschienen. mehr über ihn gibt es unter www.computerbuch-gaebler.de.
Wer sich also für das Thema interessiert: es wird sehr umfangreich das gesamte Thema beleuchtet. Dabei richtet es sich wie der Titel schon sagt an Einsteiger. Es ist einfach verständlich. Es geht durch die einzelnen Schritte und gibt mit relativ unterschiedlichen Beispielen auch einen guten Überblick.
Do It Yourself - Crowdfunding für Einsteiger
von René Gäbler
Paperback, 498 Seiten, ISBN 978-3-7431-4510-8
24,95 EUR
Buch im BoD-Webshop
Der Berliner Impro Marathon geht in Runde 5. Termin ist der 22. April 2017. Dafür gibt es jetzt das erste Visual, denn es gibt viel zu tun bis April. Ein halbes Jahr Vorlauf hört sich viel an, geht aber schnell rum. Der Event soll die große Berliner Improszene noch weiter verbinden. Das hat in den vergangenen Jahren schon gut geklappt. Wieder wird es auch 4 Bühnen in der Brotfabrik Berlin gleichzeitig Impro in vielen Spielarten und Sprachen zu erleben sein.
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Im September ging mal wieder eine Seite von mir online: https://www.datavard.com/. Dabei war ich für die Umsetzung in Wordpress zuständig. Nach einer längeren Zeit wurde es plötzlich eilig. Design, Texte und eben die Umsetzung passierten in knapp 10 Tagen - und Nächten.
In dieser kurzen Zeit so einen Umfang zu bewältigen ist nicht einfach. Ich hatte vorher schon mit Sitebuildern für Wordpress experimentiert, und meine Wahl viel auf den X4-Theme.
Zum Prototypen in der Desktop-Ansicht kann dabei erst einmal die im Backend vorhandene Designfeature benutzen. Allerdings ist später für responsive Varianten eine Auslagerung in Klassen und Styles notwendig. Allerdings kann man sehr gut sowohl IDs, Klassen und zur Not erstmal auch Inline-Styles vergeben. Später wird dann nach und nach alles ins CSS gezogen. Es ist auch möglich die HTML-Struktur anzupassen.
Das bringt zum einen Speed um Sachen vorzubereiten, aber auch der Refactoring-Aufwand hält sich in Grenzen. Also der Prototyp wandelt sich langsam zu einem respektablen Endprodukt.
Im letzten Schritt ziehe ich dann wiederkehrende Elemente in Mini-Componenten. Die sind nach etwas Einarbeitung gut zu realisieren (Blogpost folgt).
Ich bin jedenfalls davon recht überzeugt, und ich finde die Seite spricht für sich.
Die Wahl in Berlin ist vorbei, die meisten Plakate sind entfernt. Das Normale wird wieder sichtbar, das Hässliche schwindet und manch Schönes bleibt. Und transformiert sich. Mehr Einhörner, mehr Regenbögen, mehr Dinge auf dem Kopf. Und #NoAfd.